©  Copyright by Franz Huebauer http://www.huebauer1.bplaced.net/  Gilt nicht für Privatpersonen. Diese dürfen, nur für den Privatgebrauch, kopieren, was sie wollen! Ihr Linzer Schmetterlingsflüsterer Franz Huebauer Der Lebensraum dieses geschützten Juwels sind die Augebiete, da dieser die Wassernähe bevorzugt. Der Falter gehört zur Familie der Edelfalter und erreicht eine Flügelspannweite von 55 bis 60 Millimeter. Quelle: Wikipedia   Als ich im Naturschutzgebiet der Traunau die ersten Fotos vom Schillerfalter machte, spielte sich eine interessante Begebenheit ab, die mir doch erwähnenswert erscheint. Von weitem sah man bereits das nervöse Herumfliegen dieses Falters, dessen wunderschön schillernde Oberseite erst vom ri- chtigen Blickwinkel aus zu sehen sei. Nun näherte ich mich ganz langsam und begann dabei die ersten Fotos zu machen. Kurz darauf wurde dieser so zutraulich, das er mir entweder auf das Hosenbein, oder auf das Hemd flog, um danach wieder, neben mir, auf den Boden, oder einem daneben befindlichen Strauch zu landen. Nun saß er dort auf einem Blatt, in Bodennähe und ich musste mich noch etwas näher an ihn heranpirschen, um danach den Falter in Vollformat ablichten zu können. Dabei hab ich wohl die am Weg liegenden Blätter übersehen, die ich gleichzeitig mit dem Schuh bewegte. Eines rollte sich so unglücklich zu einem Tunnel zusammen, worin dieser natürlich, im selben Augenblick, verschwand. Jetzt musste ich aufpassen, ihn nicht zu verletzen und ich wartete geduldig, bis der Falter wieder unter dem eingerollten Blatt hervorkam. Es ist wirklich so, dass man die Schnelligkeit von Schmetterlingen sehr leicht unterschätzt. Kaum denkt man, man hätte sie im Fokus, sind diese auch schon wieder weg. Daher können Sie sich vorstellen, wie zeitaufwendig es für mich war, die vollformatigen Makrofotos zu erstellen. Der Schillerfalter gibt, wie zumeist alle Schmetterlinge, jedoch ein bestimmtes Signal, wobei man genau erkennen kann, ob die- ser im nächsten Augenblick seinen Standort wechselt. Im Fall des Schillerfalters war es ein Flügelflattern, bei geöffneten Flü- geln, oder eine ausscherende Bewegung seiner Vorderbeine. Hält man danach still und bewegt sich nicht, flacht sich seine Aufregung wieder ab und die Lage entspannt sich. Wurden diese Signale, die eindeutig, mit etwas Beobachtungsgeschick, erkennbar sind, missachtet, sucht der Schmetterling so- fort das Weite. Ob er nun dieses mit den Füßen andeutet - was gleichsam auch die Hummeln machen, wobei diese ein oder zwei Beine, in Ihre Richtung hin, ausstrecken, was "Bleib mir vom Leib" bedeutet - oder mit den Flügeln kundtut, ist artenspezifisch verschieden an- zusehen. Falls ein Schmetterling zutraulich wird, rühren Sie diesen bitte nie bei den Flügeln an, da diese ansonsten Schuppen verlieren, die deren Lebenszeit verkürzen können. Auf circa 300m Wegstrecke kommen in meinem Feldforschungsgebiet Weikerlsee bis zu fünf Exemplare vor, wobei diese durch- aus ihre Reviere wechseln, bzw. kurzfristig verlassen, was mit dem Nahrungsangebot, aber auch mit der Mineralienaufnahme, bzw. den Temperaturverhältnissen, zu tun hat. Wenn es diesen einmal zu heiß wird, suchen diese, in den Blättern von Bäumen und Sträuchern, mit geschlossenen Flügeln, nach Abkühlung. Während meiner Beobachtungszeit sah ich den Schillerfalter am Hundekot herumstochern, der sich am Schotterweg befand. Ebenso nahm dieser, am Ufer des Seeabflusses, der in das Mitterwasser mündet, vermutlich Mineralien zu sich. Eine spätere Erkundung seines Habitats, entlang des Mitterwassers, ist in Planung. Jetzt gibt es dort eine Gelsenplage. Hier konnte ich auch mehrere Exemplare des Waldbrettspiels entdecken und dessen Revierverhalten erforschen, welches ich Ihnen noch auf einer extra Internetseite beschreiben werde und einen sehr guten Einblick in dessen Lebensweise vermittelt. Jetzt finde ich jedoch die Feldforschung als meine oberste Priorität, da diese, meiner Meinung nach, das Wichtigste an der gan- zen Forschungsarbeit darstellt! Vorkommen des kleinen Schillerfalters (Apatura ilia) in Linz Sichtung und Aufzeichnung 2013 Franz Huebauer Meine persönliche Einstufung für Linz lautet: stark gefährdet