©  Copyright by Franz Huebauer http://www.huebauer1.bplaced.net/  Gilt nicht für Privatpersonen. Diese dürfen, nur für den Privatgebrauch, kopieren, was sie wollen! Vorwort: Tiere faszinierten mich schon immer und als ich, im Juli 2012, meine bis dahin noch nicht geahnte sinnvolle autodidaktische Forschungstätigkeit, im Bereich der Schmetterlinge (Lepidoptera), begann, erahnte ich noch nicht im Geringsten, welche Aus- maße diese annehmen würde. Nun bestand meine erste Aufgabe darin, die vielen Arten von Tag- und Nachtfaltern, die auf der grünen Mitte, in Linz, herum- flatterten, zu fotografieren. Die Schwierigkeit lag darin, eine Kamera zu finden, die es mir ermöglichen würde, sehr nahe an die Falter heran zu fokussie- ren, um bildfüllende Makroaufnahmen erzeugen zu können und diese funkelnden Edelsteine anschließend, auf einer Home- page, der Öffentlichkeit zu präsentieren. Da nun sämtliche im Handel befindliche Kameras, außer den Spiegelreflexkameras, diese Anforderungen nicht erfüllen kon- nten, musste vorerst mein Handy für diesen Zweck ausreichen. Um damit Makros erstellen zu können, war meinerseits das schwere Los zu tragen, sich auf mindestens 10 cm den Schmet- terlingen zu nähern, was gleichermaßen hieß, sich, wie eine Katze, lautlos und vorsichtig, an die Falter heran zu pirschen. Das bedeutete für mich auch, viel Zeit in die Fotos zu investieren, was aber, mit doch sehr ansprechenden Aufnahmen, beloh- nt wurde. Viele der Falter entwischten mir dennoch aufgrund unachtsamer Bewegungen, beim Nähern, oder dem Fokussieren selbst. Nun kam ich jedoch auf die Idee, mich gegen den Wind anzuschleichen, was nochmals bessere Ergebnisse brachte. Zur Lösung dieses Problems musste aber eine andere erfolgreichere Variante her, die es in sich hatte! Neue Erkenntnis führte zur Lösung des Problems: Es handelt sich hierbei um, bis dato, noch nicht bekannte optische Signale, die Falter aussenden, wenn diese sich gestört fühlen. Beispiel Steinhummel (Bombus lapidarius): Bei dieser Hummelart konnte ich erstmals ein Verhalten beobachten, wie diese, bei Annäherung, ein Bein nach mir aus- streckte, was so viel wie “Bleib mir vom Leib” bedeutete. Somit zeigte mir die Hummel eindeutig, das sich diese, auf Grund des zu geringen Abstands zum Handy bedroht, bzw. gestört fühlte und vermittelte mir somit unbewusst die Lösung des oben genannten Problems. Wenn man sich etappenweise dieser Hummel näherte und sich, bei deren beschriebenen Störsignal, wie wir es verkürzt nennen wollen, darauffolgend nicht mehr bewegte, flachte die Erregung ab, wobei diese gleichzeitig wieder ihr Bein einzog und in weiterer Folge, die Nähe der Kamera duldete, ohne vorher das Weite zu suchen. Genau jetzt haben wir erkannt, welchen Stellenwert die Feldforschung einnehmen müsste! Nun war es mir erstmals möglich, dieses Verhalten auf Schmetterlinge umsetzen, wobei dieses ausgesandte Störsignal, bei diesen, in etwas abgewandelter Form, feststellbar war. Neun Arten der Signalkommunikation: Es gibt neun Arten der artspezifischen Störsignalgebung bei den Schmetterlingen, die uns visuell, mit deren Fühlern, Bein(en), oder ihren Flügeln vermittelt werden können. Wenn dieses Störsignal beachtet wird und man sofort regungslos auf der Stelle verharrt und erst nach dem Abklingen von diesen sich weiter langsam nähert, bis das nächste Signal ausgesandt wird, das wiederum die beschriebene Vorgangsweise erfordert, kann man sich oft, bis auf Fühlernähe, den Faltern nähern, was nicht nur mich faszinierte, da ich dieses schon eini- gen Interessierten Personen vorführen durfte, die alle begeistert waren. Beachtete man hingegen die von mir beschriebene Vorgangsweise nicht gänzlich, flüchteten die Falter meist sofort und alle Mühe war vergebens. Wichtig dazu: Greifen Sie bitte deren Flügel nie an, da sich die Flügelschuppen sich sehr leicht lösen und sich damit deren Leben unnötig verkürzt. Wenn sich jedoch ein Falter auf Ihre Hand setzen sollte, lassen Sie diesen ruhig ihre Schweißtropfen saugen, die für ihn wichtige Mineralien enthalten.                                                                                                                                                                                                                                                     Auch mittels Computeranimation kann das schnelle Vibrieren nicht korrekt dargestellt werden. Mir war es jedoch außerordentlich wichtig, Sie bereits jetzt von dieser Verständigung zwischen Tier und Mensch zu berichten, die mir doch sehr faszinierend erscheint und doch etwas mehr an Gehirnleistung von Schmetterlingen vermuten lässt. Der Erfolg: Ihr Linzer Schmetterlingsflüsterer Franz Huebauer   Foto: Matthias Schachinger                          Signal 3 Abwechselnses  schnelles Aufstampfen mit beiden Beinen.                            Signal 2 Energisches Aufstampfen mit einem Bein.                     Signal 1 Schnelles abwechselndes auf und abbewegen der Fühler.                    Signal 4 Schnelles Vibrieren mit leicht geöff- neten Flügeln.                    Signal 5 Schnelles Vibrieren mit ein Drittel geöffneten Flügeln.                    Signal 6 Schnelles Vibrieren mit fast ganz geöffneten Flügeln. Foto: Paula Reichhart Foto: Paula Reichhart Foto: Paula Reichhart                    Signal 7 Kurze wippende bzw. zuckende Bewegung mit ein Drittel geöffneter Flügeln.                    Signal 8 Kurze wippende Bewegung mit halb geöffneten Flügeln.                    Signal 9 Kurze wippende Bewegung mit fast ganz geöffneten Flügeln.