©  Copyright by Franz Huebauer http://www.huebauer1.bplaced.net/  Gilt nicht für Privatpersonen. Diese dürfen, nur für den Privatgebrauch, kopieren, was sie wollen! Eigentlich war dieses Vorhaben für den Herbst 2014 geplant. Aber wegen der geplanten Linzer Ostumfahrung musste ich dieses Projekt dringlichkeitshalber vorverlegen, obwohl meine Forschungen im Schiltenbergwald noch lange nicht abgeschlossen sind. Der Wald selbst, der einen autypischen Urwaldcharakter ausstrahlt, stellt für Linz etwas Besonderes und Einzigartiges dar und muss schon aufgrund der dortigen artenreichen Fauna und Flora, welcher auch endemische Arten, wie den kleinen Eisvogel  (Limenitis camilla) beheimatet, besonders geschützt werden. Zum Beispiel konnte ich während meiner dortigen Feldforschung herausfinden, das dieser Falter den Eschenwald selbst als sein Habitat betrachtete und diese Art, die dort reichlich vorkommende Esche, nicht nur als Schlafplatz erwählte, sondern dieser Baum auch als sein Stützpunkt fungierte, den er bei Auftreten geringster Gefahr wieder anflog. Also dieser Edelfalter untrennbar mit dem dortigen Eschenbestand verbunden war, was mich sehr beeindruckte. Der auf seiner Flügelunterseite atemberaubend schön gemusterte Falter, hält sich gerne am Straßen- oder Wegesrand auf, um sich dort aufzuwärmen, was durchaus sehr gefährlich sein kann. Auch tote Tiere dienen ihm als Nahrung, die er im Niedrigflug - der oft einem Schweben von Drachenfliegern gleicht - vorfand. Da dieser sehr selten am gewöhnlichen Wasserdost anzutreffen war, geht meine Vermutung in die Richtung, das sich der Schmet- terling von Baumsäften oder den Ausscheidungen von Blattläusen ernährte. Wenn ein Eingriff in seinem Lebensraum erfolgen würde, wäre nicht nur meine Forschungsarbeit im Bezug auf diese Art gefährdet, sondern auch die in Linz größte Population, was der katastrophalen Abholzung eines Regenwaldes gleich- kommt. Auf Grund der Seltenheit von Limenitis camilla, stufe ich diesen Falter, in Linz, als "stark gefährdet" (Kat. 2) ein. Jetzt kommen wir zum zweiten Schmetterling, den Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni), dessen kleine Population sich im Schil- tenbergwald an zwei Orten befand, welcher in der Datenbank des Umweltministeriums OASIS, als stark gefährdet (Kat. 2) ge- kennzeichnet sei. Diese zu den Bläulingen gehörende Art hielt sich im und am Waldrand auf einer angrenzenden Distelwiese auf, die aufgrund ihres Artenreichtums, mir ökologisch sehr wertvoll und unbedingt schützenswert erscheint. Aber auch die lichten Bereiche im Wald selbst, bieten sehr vielen Schmetterlingsarten den für sie geeigneten Lebensraum, was man, in den Sommermonaten, an deren Vorkommenszahl optisch sofort wahrnehmen konnte. Auch der seltene stark gefährdete große Feuerfalter (Lycaena dispar) kommt dort, in zwei lichten Bereichen, im Wald selbst, aber auch noch auf einer angrenzenden Distelwiese am Waldrand vor, die meinerseits am Lageplan als Brachland gekennzeichnet wurde. Weitere Informationen finden Sie in meinem Artikel, der am 20.09.2013 auf der Onlineplattform meinbezirk.at erschien. Der Link dazu lautet: http://www.meinbezirk.at/linz/magazin/schuetzenswertes-schmetterlingshabitat-schiltenberger-wald-d697656.html Herr Direktor Heinz Mitter, Konsulenten für Wissenschaft der Oberösterreichischen Landesregierung und Leiter der Entomo- logischen Arbeitsgemeinschaft am Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums, untersuchte 1991 die Käfer- fauna am Schiltenberg und publizierte das Ergebnis in der ÖKO-L 4.1997. Der Schiltenberg erwies sich, bei der dortigen Individuenzahl pro Fangbecher, am ergiebigsten, was, laut seinen Angaben, die besondere Schutzwürdigkeit dieses Gebiets unterstreicht. Quelle: ÖKO.L “Untersuchungen zur Linzer Käferfauna” von Herrn Direktor Heinz Mitter. In den Jahren 1992/93 untersuchte der Biologe Herr Mag. Dr. Erwin Hauser die Schmetterlingsfauna des Schiltenbergwaldes und schlussfolgerte, das die Waldschläge bei durchschnittlichen Falterzahlen ebenfalls artenreich seien. Quelle: Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz 1991-1993, Band 37-39. Artikel: Ökologische Bewertung verschiedener Lebens- raumtypen im Südosten der Stadt Linz mittels tagaktiver Schmetterlinge von Herrn Dr. Erwin Hauser. Auch der Ornithologe Herr Herbert Rubenser, von der Naturkundlichen Station, den ich bei einer Vogelzählung im Naturschutz- gebiet Traun-Donau-Auen antraf, untersuchte bereits den Schiltenberger Wald und führte dort Bestandsaufnahmen durch. Seine Auswertung des Artenvorkommens, dessen Bestandsdichte und seine Einschätzung über die Schutzwürdigkeit dieses Gebiets sollte als wichtige Ergänzung dieses Ansuchens angesehen werden. Meine bisherigen Untersuchungen (2013) der Artenvielfalt der dortigen Biotope, zeigte ein vermehrtes Falteraufkommen in den lichten Waldbereichen und auf halbtrockenen Wiesen am Waldrand, wo sich diese zumeist auf zwei Distelarten, Kletten und anderen Korbblütlern, sowie auf Doldengewächsen und Lippenblütlern aufhielten. Aber auch auf und neben der Schiltenbergstraße sonnen sich die Schmetterlinge gerne und saugten an Tierleichen, falls vorhan- den. Bei der großen Holzhütte, an der Schiltenbergstraße, befanden sich im Hochsommer bis zu 50 Individuen verschiedenster Schmetterlingsarten. In den lichten Bereichen des Mischwaldes und am Waldrand selbst war das Faltervorkommen bedeutend höher, welches in mir, bereits während der ersten Sichtung, den Naturschutzgedanken aufkeimen ließ. Das erhebliche Artenvorkommen, sowie deren Dichte, als auch die absolute Verbindung des kleinen Eisvogels mit der Esche, das Futterpflanzenvorkommen selbst und der einzigartige naturbelassene Wald, der noch viele andere Tierarten beheimatet, bestätigt die besondere Schutzwürdigkeit des Schiltenbergwaldes. Das Nachtfaltervorkommen müsste noch mittels einer Lichtfalle überprüft werden, wo durchaus mit einigen Überraschungen ge- rechnet werden darf. Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Kaisermantel (Argynnis paphia), kleiner Eisvogel (Limenitis camilla), Admiral (Van- essa atalanta), Tagpfauenauge (Inachis io), C-Falter (Polygonia c-album), Distelfalter (Vanessa cardui), Waldbrettspiel (Pa- rargeaegeria), kleiner Fuchs (Aglais urticae), großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Landkärtchenfalter (Araschnia levana), großer Feuerfalter (Lycaena dispar), Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni), Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus), kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus), gemeiner Bläuling (Polyommatus icarus), Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), großer Kohlweißling (Pieris brassicae), kleiner Kohlweißling (Pieris rapae), Resedafalter (Pontiaedusa), Rapsweißling (Pieris na- pi), schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola), rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus), rus- sischer Bär (Euplagia quadripunctaria), Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) und diverse Eulen- und Spanner- arten (z.B. Gammaeule (Autographa gamma)).   Am 23.02.2014 wurde meinerseits eine Onlinepetition gestartet, die am 22.08.2014 abläuft. Wenn Sie für den Erhalt dieses hochkarätigen Stadtdiamanten sind, besteht bis dahin noch die Möglichkeit diese Online zu unter- fertigen. Zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/schiltenberger-wald-soll-naturschutzgebiet-werden Ihr Linzer Schmetterlingsflüsterer Franz Huebauer