©  Copyright by Franz Huebauer http://www.huebauer2.bplaced.net/  Gilt nicht für Privatpersonen. Diese dürfen, nur für den Privatgebrauch, kopieren, was sie wollen! Vorwort: Das war auch das Jahr meines Forschungsbeginns, wozu maßgebliche Faktoren dafür verantwortlich zeichneten. Zum einen war es der in mir schlummernde Forscherdrang, der jetzt durchzubrechen begann, zum anderen war es das Interesse am Verhalten verschiedenster Tiere im Allgemeinen. Ein namhafter Biologe rügte mich vor Jahren, als ich, auf einem Baumstamm sonnende Sumpfschildkröten, mit Wasser bespritzte, um deren Reaktion zu beobachten. Der Biologe stellte mir die entscheidende Frage: Ob mir das gefallen würde!? Worauf ich mich anschließend entschuldigte und mein respektloses Benehmen, dem Tier gegenüber, zutiefst bedauerte. In diesem Moment wurde unmerklich in mir bereits die sanfte Verhaltensforschung geboren, die mich später noch lange begleiten sollte. Der botanische Garten, in Linz, förderte durch die alljährliche wiederholende lebendige Schmetterlingsausstellung meine Entwick- lung zum Verhaltensforscher. Hier konnte ich nicht nur den Schlupf von Schmetterlingen beobachten, sondern auch deren Balz, was mir meine - damals noch nicht bekannte - Beobachtungsgabe ermöglichte. Bevor es jedoch zu meiner ersten richtige Feldforschung kam, wo selbstverständlich die Aufzeichnungen noch dürftiger Natur wa- ren, beobachtete und fotografierte ich die Schmetterlinge nur, konnte die wenigsten davon bestimmen, was sich aber, dank der Mithilfe von Mitarbeitern des Linzer Biologiezentrums, netten Biologen und der Fülle an Informationen aus dem Internet selbst, schnell ändern sollte. Mein großes Interesse an Lepidoptera = Schmetterlinge verlangte förmlich nach mehr Input, was sich auf meine zukünftige Entwicklung sehr positiv auswirken sollte. Meine Lernbereitschaft und ausnehmende Geduld sollte sich später noch für den Natur- und Artenschutz bezahlt machen. Die ersten Besuche auf einem Linzer Trockenbiotop, welches später “Grüne Mitte” benannt wurde, hatten mit Forschungen noch wenig zu tun. Eher mit Spaziergängen, die ich mit einem Nachbarn, der seinen Hund dort ausführte, beging. Die auf dieser verwilderten Fläche vorkommende reichhaltige Schmetterlingsfauna faszinierte mich derartig, dass ich nicht umhin kam, diverse Fotos von den farbenprächtigen Insekten zu machen, was aufgrund ihrer angeborenen Scheue überhaupt nicht ein- fach war und nebenher auch sehr viel Geduld erforderte. Beim Fotografieren erkannte ich jedoch rasch das schier unerschöpfliche Potential, welches mir die Falter in Form von verschie- densten Verhaltensweisen offenbarten und somit meinen bisher noch in mir schlummernden Forscherdrang weckten. Die Besuche auf dieser großen Industriebrache, die sich praktisch vor meiner Haustüre befand, begannen sich zu mehren und so kam es im Juni 2012 zu meinen noch eher dürftigen Feldforschungen, wo es eher noch um ein Beobachten und Fotografieren ging und die Aufzeichnungen dazu eher noch dürftig ausfielen. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch völlig unklar, welche Ausmaße diese Tätigkeit noch annehmen würde und wie umfangreich sich diese noch gestalten würde, was sich später noch in meinen zahlreichen Veröffentlichungen widerspiegeln sollte. Forschung 2012: Nicht wie des Öfteren in der Literatur beschrieben, dass Schmetterlinge bis zu 4 Wochen leben sei es, sondern einige Arten leben viel länger. Speziell die Wanderfalter, und natürlich der Zitronenfalter, wie ich sah. Würde hierzu gerne noch weitere Studien durchführen. Dazu folgende Feststellung: Schmetterlinge, derselben Art, lassen sich anhand von Fotos gut unterscheiden, da fast kein Schmetterling den anderen gleicht. Der eine hat Kratzspuren, es fehlen Schuppen, er wurde von einem Vogel verletzt, oder weist etwaige Einkerbungen auf. Durch Wiedererkennung dieser Merkmale auf deren Flügeln kann, durch wiederholtes Beobachten und fotografieren, ihr ungefähres Alter bestimmt werden. Dabei bildeten die Exif-Daten der erstellten Fotos die Grundlage für eine Altersbestimmung. Hier kann das Datum der Aufnahme ermittelt werden, was durch Vergleich früherer Aufnahmen daraufhin eine ungefähre Altersbestimmung zulässt. Schmetterlinge benötigen Wärme, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Was ich zum Beispiel beim Admiral und Tagpfauen- auge beobachten konnte, welche bei geschlossenen Flügeln diverse Muskelkontraktionen durchführten, wobei die Flügelpaare ständig vibrierten, was einem menschlichen Zittern - bei Kälte - gleichkommt. Dabei öffneten diese die Flügel circa zwei bis drei  Millimeter und schlossen sie wiederum in Millisekundentakt. Dieses Verhalten würde ich gerne, zur Veranschaulichung, noch auf einem Video festhalten. Außerdem öffnen die Schmetterlinge, auf dem Boden, einem Schmetterlingsstrauch, oder auf Blättern von Bäumen, die Flügel und drehen sich zur Sonne hin, um den gleichen Effekt zu erzielen. Des Weiteren bemerkte ich, ab Mitte Oktober, bei der goldenen Acht, dem kleinen Kohlweißling und dem Postillon, das Schmet- terlinge am Abend den Stoffwechsel derart reduzierten, das man den Sommerflieder (Buddleja), oder das Blatt, auf dem diese saßen bewegen konnte, ohne das danach die Schmetterlinge gleich das Weite suchten. Als ich den männlichen kleinen Feuerfalter näher erforschte, fand ich schnell heraus, das sich dieser, zum Ersten, schnell an mich gewöhnte und mich ganz nahe an sich heranließ, was mir auch bei anderen Schmetterlingen gelang und beim Fotografieren sehr hilfreich war. Zum Zweiten fand ich heraus, dass dieser ein Revier, in Größe von circa 15 m² hatte und in diesem keine Mitbewer- ber - andere Schmetterlingsarten - ja nicht einmal eine Fliege duldete. Zum Dritten, das dieser, einen einzelnen Stein oder Stein- hügel, als Stützpunkt benutzte. Und zum Vierten, einen beeindruckenden Hochgeschwindigkeitshochzeitstanz, mit dem Weibchen, im Synchronflug, aufführte, welches seinesgleichen sucht und darauffolgend, mein Verständnis für Ballett, nicht unwesentlich beein- flusste. Dieses Revierverhalten beobachtete ich auch beim kleinen Perlmutterfalter, der fremde Arten aus seinem Revier verjagte und die- ser hier kein anderes Männchen vertreiben musste, da es eben keines gab. Außerdem war der Falter zuerst äußerst scheu und es hat einige Wochen gedauert, bis dieser sich an mich gewöhnte. Rivalenkämpfe unter Bläulingen waren an der Tagesordnung, die sich ebenso bei hoher Geschwindigkeit abspielten. Bläulinge zei- gten mir ein paradiesvogelähnliches Verhalten, das diese ihre Flügel aneinander rieben um eventuelle Partner anzulocken. Vor einiger Zeit konnte ich einen Bläuling beobachten, der mit nur einer halben Flügelhälfte - das zweite Flügelpaar war intakt - noch fliegen konnte, was mich doch sehr beeindruckte. Bei der Paarung flog ein kleines Kohlweißlingsmännchen, mit dem Weibchen, im Huckepack, über 50 m weit, was mich sehr beein- druckte! Schmetterlinge können sich an Menschen gewöhnen, wenn diese merken, dass keine Gefahr von ihnen ausgeht. Allerdings dürfte deren Gedächtnis nicht das Beste sein, was ich ebenso bemerkte, da die Falter es schnell wieder vergaßen. Die Vorausplanung von Ereignissen stellte ich viel später im Jahre 2014 fest. Wie Intelligent sie wirklich sind bereits im Jahre 2013. Es gab auch Schmetterlinge, die immer den gleichen Schmetterlingsstrauch anflogen. Das erleichterte mir die spätere Beobach- tung ungemein. Neben den fliegenden Geschöpfen ist der Mensch der größte Feind der Schmetterlinge! Daher schützt sie, ob sie nun auf der roten Liste gefährdeter Arten stehen oder nicht ist dabei un- relevant. Denn die Edelsteine unseres Schöpfers werden immer weniger, wobei der Mensch die Hauptschuld  trägt (Monokulturen, Spritzmittel, Umweltverschmutzung, Verbauung und Raubbau an der Natur auf- grund von Habgier). Vergesst das bitte nie! Setzt bitte in Euren Gärten Futterpflanzen für die Schmetterlingsraupen an, wie zum Beispiel hier beschrieben: http://www.hauenstein-rafz.ch/de/pflanzenwelt/verwendung/gestaltung/Schmetterlingspflanzen.php Futterpflanzen für die Raupen, ein wildes Eck mit Brennnesseln im Garten und Nahrungspflanzen für die Schmetterlinge selbst, wie zum Beispiel ein Schmetterlingsstrauch, sind schon der erste Schritt in die richtige Richtung. Die großen Probleme der Menschheit, kann sowieso nur der lösen, der uns gemacht hat. Er lässt uns jetzt unsere Fehler sehen, wie die Klimaveränderung aufgrund von Umweltverschmutzung, unsere Wegwerfgesellschaft und das Schwinden unserer Natur. Werft Euren Abfall bitte immer in die vorgesehene Mülltonne und nicht einfach in die Landschaft! Oder wie denkt Ihr über dieses Foto vom Zitronenfalter, der auf der weggeworfenen Getränkedose sitzt? Die Verantwortung, wie wir mit der Natur und den dort lebenden Tieren umgehen, tragen immer noch wir selbst!  Ihr Linzer Schmetterlingsflüsterer Franz Huebauer Am 11.11.2012 flogen nur noch wenige Schmetterlinge. Achtloses Wegwerfen von Müll kommt eines Tages auf uns alle zurück!