©  Copyright by Franz Huebauer http://www.huebauer1.bplaced.net/  Gilt nicht für Privatpersonen. Diese dürfen, nur für den Privatgebrauch, kopieren, was sie wollen! Am 08.03.2013 flog hier der erste Schmetterling. Am 15. August, um 09.51 Uhr, durfte ich dann endlich die Erstsichtung eines Weibchens des großen Feuerfalters, in der grünen Mitte, erleben. Mein Forscherherz pochte laut und ich konnte kaum die Kamera ruhig halten, um ein ordentliches Foto zu er- halten. Gestern den 20. August konnte ich, in Ruhe, das Weibchen fotografieren, dessen schönstes Foto ich hier noch einstellen werde. Am Abend sah ich mehrere schlafende Distelfalter am Schotterboden, deren Flügel eng zusammengeschoben waren, wobei die Tarnung perfekt funktionierte. Einen fand ich jedoch noch nicht schlafend vor und ich testete seine Signalkommunikation, die, wie zu erwarten, genauso ablief, wie ich dieses von den Faltern lernte und ich konnte diesen dann ganz nah kommen und dann auch fotografieren. Als Schmetterlingsflüsterer kann ich mir die Falter dann ganz nahe betrachten, was meinen Forscherdrang beflügelt. Ich schrieb bereits einiges davon, möchte aber die genauere Kommunikation untereinander und mit uns, noch näher erforschen. Verrate Ihnen schon jetzt, dass dieses Gebiet noch sehr interessant wird. Nun konnte ich am 22. und 23. August mindestens zwei gefährdete Schwalbenschwänze, in der angestrebten Schutzzone, sich- ten, wobei ein Weibchen eifrig mit der Eiablage beschäftigt war und kaum zur Ruhe kam. Am Abend verschwand einer davon im hohen Gras, das gerne, auch von anderen Arten, als Schlafplatz, genutzt wird. Am 27. August sichtete ich dann das zweite Weibchen des großen Feuerfalters. Im Fotovergleich sehen Sie den Unterschied. Das erste Weibchen, vom 15. August, weist oben, am linken Vorderflügel, eine Kerbung auf. Ein Standortvideo wurde meinerseits in YouTube eingestellt. Die Futterpflanzen auf der grünen Mitte sind der Feinstrahl (Erigeron annuus), die kanadische Goldrute (Solidago canadensis), das schmalblättrige Greiskraut (Senecio inaequidens), die gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) und die gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare). Eintrag vom 2. September: Das sich Stieglitze auf der grünen Mitte aufhalten, dürfte Ihnen schon bekannt sein. Aber die Menge, von mehr als 25 Exemplar- en bestimmt nicht, welche sich an den Distelsamen satt fressen. Außerdem kommt hier noch die Bachstelze vor, die man, an diesen Ort, überhaupt nicht vermuten würde und viele andere Vögel, die noch bestimmt werden müssten, mir aber die Zeit fehlt.   Eintrag vom 13. September: Nun möchte ich Ihnen sieben Bläulinge zeigen, die es sich im hohen Gras gemütlich machten, natürlich Schutz suchten, um dort die Nacht zu verbringen. Insgesamt waren es neun Falter, auf circa 1,5 m2, was ich, in unserer Stadt, in dieser Dichte, nirgends erleben durfte. Alle neun Falter bekam ich leider nicht auf das Foto.   Das Gelände wurde nie gemäht, was, mit Sicherheit, für das hohe Schmetterlingsaufkommen hier verantwortlich sei. Die Wildnis an der Heizhausstraße zeigt ein ähnliches Bild. Jedoch kommen dort bereits etwas zu viele Bäume und Sträucher hoch, was dann bestimmte Falter, wie z.B. den Schwalbenschwanz, vermissen lässt, bzw. auch Falter abwandern könnten. Eine für mich richtige und vorzügliche Bewirtschaftung fand, am beidseitigen Wiesenstreifen, der sich, neben einem Treppel- weg, nahe des Weikerlsees befindet statt. Hier wird das Mähen etappenweise durchgeführt, wobei zuerst der rechte, später der linke Wiesenstreifen und viel später der vordere breitere Teil gemäht wurde. So verfügten die Falter ständig über genügend artspezifische Futterpflanzen, was nicht nur für ein reichhaltiges Faltervorkom- men sorgte und letztendlich dazu führte, das sich auch zwei sehr seltene Falter, wie der Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni) und der große Feuerfalter (Lycaena dispar), die beide stark gefährdet sind, auf den Wiesenstreifen ansiedelten und sich diese auch noch, während ihrer gesamten Flugzeit, hier aufhielten. Mein ökologisch sinnvoller Vorschlag daher wäre nun, wenn gemäht wird, dieses etappenweise durchzuführen, wo- bei nur ein Teil der Wiese abgemäht wird und nachdem sich dieser erholte, erst den anderen Teil zu mähen. Außer- dem sollten Bereiche davon über den Winter stehen gelassen werden, damit die dort befindlichen Eier, Raupen und Puppen seltener Falterarten überleben können. Nur so könnten zukünftig auch mehr Schwalbenschwänze gesehen werden! Zur nochmaligen Veranschaulichung möchte ich Ihnen drei Beispiele aufzeigen, wo z.B. der große Feuerfalter erst gar nicht vorhanden war, bzw. von dort abwanderte.   Beispiel eins betrifft eine Wiese neben der Schiltenbergerstraße, die voller Futterpflanzen war, die der große Feuerfalter bevorzugt. Dort war es so, das alles im September gänzlich abgemäht wurde und damit, den seltenen Faltern, die Lebensgrundlage entzogen wurde. Die Folge war, das diese von dort verschwanden und ich, die drei Exemplare, nicht weiter studieren konnte. Das zweite Beispiel betrifft die großen Wiesen, neben dem Treppelweg, in der Nähe des Pleschinger Sees. Hier wurde eben- falls eine Radikalmähung durchgeführt, was mir der dürftige Schmetterlingsbestand zeigte. Der seltene Schwalbenschwanz (Papilio machaon) war danach noch seltener, bis gar nicht mehr zu sehen. Die Knopfblume (Knautia arvensis) die er so liebt, fehlte gänzlich. Beispiel drei betrifft die großen Blumenwiesen, bei der Hochspannungsleitung, hinter dem Mitterwasser, in der Nähe des Weikerlsees. Diese wurden auch einer Radikalrasur unterzogen, wobei sich gerade wenige, für den Arterhalt jedoch wichtige Exemplare des großen Feuerfalters dort befanden, die danach leider auch verschwanden, da auch die kanadische Goldrute (Solidago canadensis), um diese Zeit, nicht mehr so taufrisch war. Würde hier meinem obigen Vorschlag Beachtung geschenkt werden, könnte, im Naturschutzgebiet selbst, mit einer baldigen Steigerung des Artenvorkommens gerechnet werden. Vorher konnte ich mir, das dortige schwache Faltervorkommen nicht erklären, obwohl hier alle Ampeln auf Grün standen, was das Vorkommen von Futterpflanzen betraf. Jetzt kannte ich den Grund. Der Schwalbenschwanz würde dort ebenfalls noch die Knautia arvensis benötigen und vielleicht noch einige Sommerflieder- sträucher (Buddleja davidii). Der kleine Eisvogel (Limenitis camilla) steht auch auf diese Pflanze u.v.a.. Jetzt zurück zur grünen Mitte, wo ich heuer viele Exemplare der seltenen blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) sehen durfte.                                                            Diese Spezies, die der Familie der Feldheuschrecken angehört, kommt auch in der Wildnis, die sich neben der Heizhausstraße befindet, vor. Sie braucht einen Trockenrasen und wie ihr Name schon so schön aussagt, Ödland, Schotterboden mit eher spär- lichem Pflanzenwachstum, was die grüne Mitte ebenfalls bietet. Wenn diese Heuschrecke fliegt, sieht man ihre hellblauen Flügel in der Sonne schimmern. Am 4. Oktober flogen noch einige C-Falter, viele Admirale und gemeine Bläulinge. Wenn ich demnächst ein Foto eines Admirals einstellen werde, können Sie sehen, unter welchen Bedingungen diese noch ordentliche Flugeigenschaften aufweisen können, die mich wirklich enorm beeindruckten.                 Admiral (Vanessa atalanta) der noch unglaublich schnelle Flugmanöver ausführen konnte. Nun sichtete ich am 22. September einen sehr seltenen Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae) und musste diesen  sofort ablichten. Dieser seltene Fund einer stark gefährdeten Art, wobei dieses bereits der vierte stark gefährdete Falter war, den ich auf dieser wertvollen Gstett´n finden durfte, drang mich dazu, den Fund den Medien zu melden. Und so setzte ich kurzerhand einen Artikel auf und stellte diesen daraufhin in meinbezirk.at ein. Am 22. Oktober konnte ich, auf deren bevorzugten Schlafplatz, den wolligen Honiggras (Holcus lanatus), noch einen gemeinen Bläuling (Polyommatus icarus) beobachten, der mit einem Taumantel bekleidet den letzten Mohikaner gleichkam. Einen außergewöhnlich gefärbten Distelfalter (Vanessa cardui) fand ich am 2. November, der Farbnuancen aufwies, welche ich bisher noch nie sah. Da sieht man wieder welches Eldorado die grüne Mitte darstellt! Dieser wertvolle Fund wurde meinerseits, gleich am nächsten Tag, den Medien als “Rubin der Grünen Mitte” gemeldet. Zum Vergleich:                                                                                      Normale Färbung des Distelfalters (Vanessa cardui)                     Abnormale Färbung des Distelfalters (Vanessa cardui) Fünf Schmetterlinge konnte ich am 4. November bei meinem Routinerundgang sehen. Darunter befand sich ein Postillon Män- nchen, zwei Distelfalter, ein Tagpfauenauge und ein kleiner Kohlweißling. Da kann man wirklich nicht meckern! Es sind nur mehr wenige Blüten des Schmetterlingsflieders (Buddleja davidii) zu sehen. Aber dafür viele Blüten des schmal- blättrigen Greiskrauts (Senecio inaequidens). Auch die kanadische Goldrute (Solidago canadensis) blüht noch vereinzelt. Schutzzonen wie diese, die auf dem südlichen Teil der grünen Mitte sein könnte, stellen einen wichtigen und sinnvollen ökologischen Bestandteil unserer Umwelt dar und zeigen eine enorme Biodiversität in diesen Ökosystemen. Die Menschen müssen erst noch begreifen, welch wichtigen Stellenwert diese Worte darstellen, da die Tierwelt, gerade in Stadtgebieten, auf derartige Biotope angewiesen sei, die zahlreichen Tierarten einen natürlichen Lebensraum bieten, den diese unumstritten auch benötigen. Denn alle Arten können sich den geänderten und eher sterilen Lebensbedingungen einer Großstadt nicht anpassen und werden, früher oder später, nur mehr in Museen zu bewundern sein und uns, im Nachhinein, eines Besseren belehren. Weitere Trockenbiotope die ich aufsuche, dazu gehört ein kleiner westlich gelegener Teil des ehemaligen Winkler-Bahnhofs und das ebenfalls verwilderte Grundstück an der Heizhausstraße, bilden, mit der angestrebten Schutzzone Grüne Mitte, ein vernetztes Schmetterlingshabitat, das in unserer Stadt derzeit einzigartig und von unschätzbarem Wert sei, da sich hier viele ihrer Futterpflanzen und Futterpflanzen für deren Raupen befinden und diese Wildnis daher die Vermehrung fördert, wenn die Bewirtschaftung nach ökologischen Gesichtspunkten schmetterlingstauglich durchgeführt wird. Das bedeutet im Kongreten, das diese Wildnis nur alle paar Jahre gemäht wird und nicht zu viele Birken und Pappeln hoch kommen. Fortsetzung folgt bestimmt. Ihr Schmetterlingsflüsterer Franz Huebauer Stieglitz (Carduelis carduelis) Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) Rubin der Grünen Mitte