©  Copyright by Franz Huebauer http://www.huebauer1.bplaced.net/  Gilt nicht für Privatpersonen. Diese dürfen, nur für den Privatgebrauch, kopieren, was sie wollen! Am 05.06.2013 konnte ich, als Verhaltensforscher (Autodidakt), den Erstnachweis, dieses außerordentlich schönen Bläulings, in Linz, erbringen und suchte den Fundort, am darauffolgenden Tag wieder auf, um mit meiner Forschungsarbeit zu beginnen. Nun war da keiner mehr zu finden, deren Verhalten ich studieren konnte und so hielt ich, auf den angrenzenden Wiesenflächen Ausschau und wurde später, etwas weiter weg, doch noch fündig. Es handelt sich dabei um einen größeren Wiesenstreifen, neben einem Treppelweg, der sich danach auf wenige Meter verjüngt und in eine Vertiefung (Kanal) übergeht. Auf der anderen Seite befindet sich ein gerader Wiesenstreifen, wo sich dahinter ein steiler Damm befindet. Die Wegstrecke beträgt 500m, wobei, innerhalb der 300-400m Marke, die rechter Hand befindliche Wiese, mit angrenzenden Damm, am ergiebigsten war. Meine Forschung dauerte drei Tage an und brachte folgendes Ergebnis zutage, wobei die Futterblumen später noch hinzugefügt werden: Zwei Tage am 6. und 7. Juni erfolgte meinerseits ein Ausloten des Reviers, wobei ich, die Menge der Falter feststellen konnte, die, wie zu erwarten, sehr gering ausfiel. Darunter waren drei Weibchen, wobei sich eines am 7. Juni verpaarte. Gestern, am 8. Juni, begann ich all das Geschehene zu notieren und es war, neben der Paarung, wo ich am Vortag bereits einige Fotos und Filme machen konnte, ein voller Erfolg. Bezüglich meiner sonstigen Ergebnisse möchte ich Sie nicht länger auf die Folter spannen und komme daher gleich zum Wesent- lichen: Am Nachmittag begann ich nun diese Spezies zu erforschen und musste gleich meinen Mund weit öffnen, was ich hier erblicken durfte, wie ein viel größerer Distelfalter, vom großen Feuerfalter, aus dessen Revier verjagt wurde. Das war vielleicht ein Anblick und ein doch sehr guter Start meiner Feldforschung. Darauffolgend konnte man sehen, das andauernde Streitigkeiten unter männlichen Rivalen stattfanden, wobei sich diese, mit einer sehr hohen Geschwindigkeit, über weite Entfernungen (-über 40m), nachjagten, was in fast geradlinigen Bahnen erfolgte, wobei man diese, mit den Augen, nur schwer verfolgen konnte. Gelegentlich jagten sie diesen Rivalen auch in kleineren Kreisbahnen hinterher, die eine Größe circa 2-3m aufwiesen. In dessen Revier halten sich auch gemeine Bläulinge auf, deren Revierkämpfe gleichfalls stattfanden. Sie mischten sich ebenso in die Auseinandersetzungen der großen Feuerfalter ein, indem sie ein paar Meter mitflogen, da diese deren Reviere überflogen und sich hier gleichfalls gestört fühlten. An diesen sehr heißen Tag, öffneten diese die Flügeln nicht so gerne und man brauchte doch etwas länger, um sie aufzustöbern. Aber das Beste kommt ja noch! Nach den Verfolgungsjagten, saßen diese Streithähne manchmal wieder, in aller Freundschaft, mitunter auch in 15 cm Entfernung, brav beieinander, was mich verblüffte und doch ein Paradoxon ergab. Später drang noch ein drittes Männchen in deren Reviere ein, was nun die anderen Feuerfalter dazu animierte, diesen zu verfolgen. Nun musste ich feststellen, das sich ein Revier mit dem Zweiten überlappte, was dann, zu den ständigen Auseinandersetzungen, zwischen den Beiden, führte. Jetzt kannte ich den Grund der sinnlose Energieverschwendung. Und daher war deren Reviergröße, von annähernd 50m2, gar nicht so leicht zu bestimmen. Das diese Falter, die vielen Auseinandersetzungen, bei deser Hitze aushielten, kam einem immensen Kraftakt gleich. Mir fiel auch auf, das die Abstände zum Kontrahenten, während einer Verfolgung, sehr kurz waren und die Auseinandersetzungen, im fast Minutentakt, stattfanden, was mir nur schwer die Möglichkeit einräumte Fotos, bzw. Filme zu erstellen. Wenn man diesen zu nahe kommt signalisiert er, mittels eines Vibrierens, bei halb, oder ein Viertel geöffneter Flügeln, das dieser nicht gestört werden möchte. Bei großer Hitze, machen diese die Flügel selten ganz auf und halten sie eher geschlossen bis leicht geöffnet. Bei Ruhestellung öffnen diese Falter, ihre Flügel, in einem Winkel von 45-55 Grad. Den Stützpunkt, der auch gewechselt wurde, bezog der große Feuerfalter zumeist auf einer Blüte, oder einem Blatt des Feinstrahls (Erigeron annuus). Seine Lieblingsfutterpflanze ist die gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium). Aber auch die Wiesen-Witwenblume (Knautia ar- vensis) und den Feinstrahl (Erigeron annuus) besucht er gerne. Störungen durch vorbeifahrende Radfahrer und Fußgänger waren schnell vergessen, da die Schmetterlinge sich daran gewöhnten, was ich auch bereits, z.B. beim Waldbrettspiel und Mountainbikern feststellen konnte, das sich diese danach wieder, auf deren Stützpunkt, einem Blatt, oder gleich daneben, auf ein benachbartes Blatt, setzten. Das Paarungsvideo lässt auf eine neue Erkenntnis schließen, das während der Kopulation, von beiden Faltern, Nahrung zu sich genommen wird. Am 9. Juni, konnte man dort nur die zwei rivalisierenden Männchen sehen. Gestern, den 10. Juni, war noch eine Paarung dieser seltenen Spezies zu beobachten, wobei das Männchen die Flügel öffnete. Jetzt dürften sich dort alle Weibchen verpaart haben. Die Paarung selbst, beobachtete ich circa 2,5 Stunden. Diese kann durchaus über mehrere Stunden andauern, was ich bereits bei anderen Arten, wie z.B. dem kleinen Kohlweißling sah. Am 12.Juni war, am frühen Nachmittag, nur ein Männchen zu sehen. Und am 13. Juni abends vier Männchen. Nun bekam ich am 14. Juni eine zuverlässige Information, welche die Ausbreitung dieses Falters betrifft, die ich hiermit veröffentlichen möchte. Sichere Nachweise, dieser Art, gibt es in Oberösterreich erst seit 2010 (östliches Donautal). Diese Art wurde seither auch in anderen Landesteilen gefunden (Unteres Trauntal und unteres Steyrtal). Offenbar breitet sich dieser von Ostösterreich, entlang des Donautales, nach Westen hin aus. Zehn Exemplare (Sieben Männchen und drei Weibchen) konnte ich bereits entdecken, wobei sich ein Falter (Männchen), am 12. Juni, in der Wiese, im Naturschutzgebiet Traun-Donau Auen, auf einer Rotkleeblume aufhielt, um dort, auf ein vorbeifliegend- es Weibchen zu warten, damit der Arterhalt gewährleistet wird. Bei einer Feldforschung konnte ich ebenso mehrere sehr seltene Pflaumenzipfelfalter (Fixsenia pruni) beobachten, die ebenfalls auf der roten Liste gefährdeter Arten "stark gefährdet Kat. 2", ver- zeichnet sind. Ein weibliches Exemplar des großen Feuerfalters konnte ich dort wieder am 15. Juni sichten, wo ich große Freude empfand. Gleichfalls war mir am 15. August die Sichtung eines Weibchens möglich. Bis September konnte ich in Linz 31 Exemplare feststellen. Dabei hat es, mit Sicherheit, Doppelzählungen gegeben, was nie gänzlich auszuschließen sei, da die Sichtung an verschiedenen Tagen stattfand und diese Ihre Nahrungsgründe wechseln. Allerdings konnte auch Ortstreue festgestellt werden, wo das Nahrungsangebot geeigneter Futterpflanzen vorhanden war. Daher möchte ich diese Art vorerst in Linz als stark gefährdet betrachten, was weitere Untersuchungen bestimmt bestätigen werden. Die Eiablage selbst wurde von mir bisher noch nicht beobachtet. Die Futterpflanze der Raupen sind verschiedene Ampferarten (Rumex) Quelle: Wikipedia. Eine Sichtung der Falter fand auf folgenden Futterpflanzen statt: Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis), Feinstrahl (Erigeron annuus), Rot-Klee (Trifolium pratense), Ross-Minze (Mentha longifolia), Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens), Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Kanadische Goldrute (Solidago canadensis), gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare).                                                                                                                                         Ihr Linzer Schmetterlingsflüsterer Franz Huebauer Stark gefährdeter Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni) Vorkommen des großen Feuerfalters (Lycaena dispar) in Linz                                                                                Sichtung und Aufzeichnung 2013 Franz Huebauer